Klima / Luft
Zur Entwicklung des Umweltschutzgutes Klima/Luft werden drei Umweltindikatoren beobachtet. Sie beschreiben den Energieverbrauch mit Gesamtprimärenergieverbrauch und Endenergieverbrauch der Haushalte, die Kohlendioxid-Emissionen, im Speziellen das energiebedingt emittierte Kohlendioxid und die Emmission des Endverbrauchersektors Verkehr, und die Energieproduktivität. Die Daten werden beim Länderarbeitskreis Energiebilanzen erhoben.
Primär- und Endenergieverbrauch privater Haushalte und Kleinverbraucher in Thüringen
Definition:
Der Primärenergieverbrauch ist die gesamte einer Volkswirtschaft pro Jahr zugeführte Energie. Er ist damit ein geeigneter Indikator für den Verbrauch von Ressourcen und die Verursachung von Treibhausgasemissionen. Zusätzlich wird der Anteil regenerativer Energien am Primärenergieverbrauch erfasst. Regenerative Energie entsteht unter anderem aus Biomasseanlagen, Windkraft, Wasserkraft, Klär- und Deponiegas sowie Solaranlagen.
Der Endenergieverbrauch gibt Auskunft über den Energieverbrauch der privaten Haushalte und Kleinverbraucher (private Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher).
Umweltzustand und Entwicklung:
Der Primärenergieverbrauch nahm in den letzten Jahren leicht zu und pegelte sich zuletzt bei etwa 240.000 TJ ein. Durch den steigenden Energiebedarf (unter anderem für elektrische Geräte, sinkende Bevölkerungszahlen, steigende Anzahl an Haushalten) ist ein weiterer Zuwachs wahrscheinlich.
Dem entgegen wirkt der kontinuierliche Anstieg des Anteils an erneuerbaren Energien und die damit verbundene Reduzierung der energiebedingten CO2-Emissionen. So wurden 2012 knapp 18 Prozent des Primärenergieverbrauchs aus Biomasseanlagen gewonnen.
Diagramm und Tabelle:
Jahr | Primärenergieverbrauch [TJ] | Anteil regenerativer Energie [TJ] | Anteil regenerativer Energie [%] | Endenergieverbrauch der Haushalte [TJ] |
---|---|---|---|---|
1998 | 227214 | 4158 | 1,83 | 108005 |
1999 | 227872 | 4657 | 2,04 | 106382 |
2000 | 224078 | 7784 | 3,47 | 104315 |
2001 | 229824 | 9069 | 3,95 | 113505 |
2002 | 240784 | 17195 | 7,14 | 113784 |
2003 | 249587 | 27858 | 11,16 | 114763 |
2004 | 247177 | 32701 | 13,23 | 111769 |
2005 | 248551 | 34687 | 13,96 | 111723 |
2006 | 250626 | 38721 | 15,45 | 110547 |
2007 | 241970 | 46682 | 19,29 | 96304 |
2008 | 249606 | 47148 | 18,89 | 105894 |
2009 | 239922 | 45711 | 19,05 | 100778 |
2010 | 249701 | 51019 | 20,43 | 107366 |
2011 | 237603 | 51008 | 21,47 | 94987 |
2012 | 241498 | 52351 | 21,68 | 99955 |
2013 | 246312 | 56856 | 23,08 | 105194 |
2014 | 231929 | 53614 | 23,12 | 93277 |
2015 | 233918 | 56327 | 24,08 | 97114 |
2016 | 241668 | 59270 | 24,53 | 98845 |
2017 | 243714 | 64216 | 26,35 | 97645 |
2018 | 238199 | 56304 | 23,64 | 93958 |
Quelle: Länderarbeitskreis Energiebilanzen, Tabellen Primärenergieverbrauch nach Energieträgern, Endenergieverbrauch nach Verbrauchergruppen (Stand 01.04.2021)
Kohlendioxid-Emission
Definition:
Mit diesem Indikator wird tatsächlich energiebedingt emittiertes Kohlendioxid erfasst und dargestellt. Einbezogen werden ausschließlich die Emissionen der fossilen Energieträger Kohle, Gas, Mineralöl und von den kohlenstoffhaltigen Produkten. Die CO2-Emission des Endverbrauchersektors Verkehr ergibt sich aus den Sektoren Straßen-, Schienen- und Luftverkehr sowie Binnenschifffahrt.
Umweltzustand und Entwicklung:
In den letzten zehn Jahren hat die energiebedingte Kohlendioxidemission um zirka 1,5 Mio. Tonnen abgenommen. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf den steigenden Anteil erneuerbarer Energien zurückzuführen, durch den fossile Energien zum Teil ersetzt werden können. Der Trend verlangsamt sich jedoch spürbar.
Die CO2-Emission des Verkehrs hat sich zunächst gegenläufig entwickelt. Bis 2001 stieg sie langsam aber stetig an. Seit 2002 zeigen die zahlreichen Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes Wirkung und es sind wieder sinkende Werte zu verzeichnen. Allerdings können prognostizierte Zunahmen der Verkehrsmengen und damit der klimarelevanten CO2-Emissionen nur teilweise durch technische Einsparmöglichkeiten ausgeglichen werden.
Diagramm und Tabelle:
Jahr | CO₂-Emissionen (1000 t) | CO₂-Emissionen (t/EW) | CO₂-Emissionen Verkehr (1000 t) |
---|---|---|---|
1998 | 12740 | 5,2 | 4394 |
1999 | 12470 | 5,1 | 4551 |
2000 | 12081 | 5,0 | 4530 |
2001 | 12368 | 5,2 | 4566 |
2002 | 12095 | 5,1 | 4552 |
2003 | 11942 | 5,1 | 4425 |
2004 | 11816 | 5,1 | 4319 |
2005 | 11470 | 5,0 | 4159 |
2006 | 11288 | 4,9 | 3969 |
2007 | 10437 | 4,6 | 3929 |
2008 | 10917 | 4,9 | 3929 |
2009 | 10527 | 4,7 | 3890 |
2010 | 10772 | 4,9 | 3932 |
2011 | 10099 | 4,6 | 3902 |
2012 | 10369 | 4,8 | 3840 |
2013 | 10501 | 4,8 | 3840 |
2014 | 9885 | 4,6 | 3837 |
2015 | 9929 | 4,6 | 9796 |
2016 | 10286 | 4,8 | 3843 |
2017 | 10385 | 4,8 | 3867 |
2018 | 10558 | 4,9 | 3800 |
Quelle: Länderarbeitskreis Energiebilanzen; Tabellen CO2-Emissionen nach Energieträgern, CO2-Intensität, CO2-Emissionen je Einwohner, CO2-Emissionen nach Emittentensektoren (Verursacherbilanz) (Stand 17.03.2021)
Energieproduktivität
Definition:
Die Energieproduktivität berechnet sich aus dem Quotienten aus Bruttoinlandsprodukt und Primärenergieverbrauch (Gesamtheit aller für die Deckung des inländischen Energiebedarfs zur Verfügung stehenden Energieträger). Je mehr volkswirtschaftliche Leistung (BIP) aus einer Einheit eingesetzter Primärenergie „produziert“ werden kann, umso effizienter geht die Volkswirtschaft mit der Ressource Energie um.
Umweltzustand und Entwicklung:
Die Energieproduktivität hat sich von 1991 bis 1997 mehr als verdoppelt, seit 2014 beträgt sie das 2,5-fache des Wertes. Damit wurde das Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Energieproduktivität zwischen 1990 und 2020 zu verdoppeln bereits vorzeitig erreicht.
Diagramm und Tabelle:
Jahr | Energieproduktivität (1991=100) |
---|---|
1998 | 212,9 |
1999 | 217,7 |
2000 | 225,3 |
2001 | 221,3 |
2002 | 211,5 |
2003 | 206,9 |
2004 | 212,3 |
2005 | 210,3 |
2006 | 216,1 |
2007 | 228,9 |
2008 | 221,2 |
2009 | 218,0 |
2010 | 220,0 |
2011 | 241,8 |
2012 | 237,8 |
2013 | 236,1 |
2014 | 259,8 |
2015 | 260,7 |
2016 | 256,1 |
2017 | 258,7 |
2018 | 265,4 |
Quelle: Länderarbeitskreis Energiebilanzen Tabelle Energieproduktivität, Energieintensität, Energieverbrauch je Einwohner